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2016 - Die Welle

„Die Welle“ spielt an einer Highschool in einer US-Kleinstadt und handelt von dem Geschichtslehrer Ben Ross, der anhand eines Experiments mit seinen Schülern die Entstehung  des Nationalsozialismus dokumentiert.
In seiner Geschichtsstunde möchte Mr. Ross mit seinen Schülern das Thema Nationalsozialismus besprechen. Er zeigt ihnen einen Film über die Verbrechen der Nationalsozialisten in Deutschland.

Seine Schüler sind nach der Vorführung sehr verstört und fragen den Lehrer, wie es dazu kommen konnte und weshalb so viele Menschen einer Partei beziehungsweise einem Mann gefolgt sind.
Ben Ross versucht seinen Schülern das Verhalten der Menschen von damals zu erklären, doch er kann die Fragen seiner Schüler nicht gänzlich beantworten. Abends kommt ihm die Idee, ein Experiment mit seinen Schülern durchzuführen. Der Versuch soll den Kindern die Situation im Dritten Reich besser verdeutlichen.

»Die Welle« zeigt anhand einer modernen Darstellung auf, wie einfach es ist, Menschen zu manipulieren und für eine Idee zu begeistern. Es werden Parallelen zur Hitler-Partei NSDAP und ihren Methoden gezogen. Es wird klar, wie nur ein Mensch eine ganze Masse für sich gewinnen konnte und den Menschen seine Ideologie einflößen konnte. Vor allem Menschen mit mangelnder Selbstsicherheit und ohne festes Lebensziel, wie in dem Fall Robert Billings, finden sich in einer solchen Organisation wieder, da sie durch das Gruppen- und Gleichheitsgefühl nun endlich wahrgenommen werden.

»Die Welle« macht darauf aufmerksam, dass man die von einer Diktatur ausgehende Gefahr auch heute
nicht unterschätzen sollte.

"Der Dichter sei mit euch" - Besigheimer Studiobühne zeigt ungewöhnliches Shakespeare-Spiel

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Bietigheimer Zeitung, SUSANNE YVETTE ... | 19.07.2016

Die Studiobühne Besigheim verwickelt ihr Publikum in eine Shakespeare-Begegnung der dritten Art. Premiere war am Samstag auf der Freilichtbühne.

Bild: Martin Kolb

Drei Helden der Besigheimer Studiobühne wagen das Unmögliche: Sie machen sich zu Shakespeares Anwalt in der heutigen Zeit und servieren im Freilicht-Theater neben dem Steinhaus in Besigheim „Shakespeares sämtliche Werke – leicht gekürzt“, dafür aber angereichert mit einem Shakespeare-Rap, einem Fußballmatch der Blaublüter und vielen irrwitzigen Comedy-Einlagen. Shakespeare als leichte Sommerkost? Ja, bis auf die Sprache des Dichters und Poeten: Die bleibt und ist heute nicht immer leicht zu verstehen.

Mit 66 Kostümwechseln und 50 Requisiten haben Christoph Konkol, Armin und Felix Gosch sicher kein leichtes Spiel, und dennoch gelingt ihnen auf der Besigheimer Studiobühne in diesem Sommer ein Geniestreich. Statt William Shakespeare wie einst Marcel Reich-Ranicki tot zu diskutieren, leben sie lieber seine Raffinessen aus, die auch 450 Jahre später noch Kultstatus genießen.

„Dieses Buch sollte in jeder Nachtischschublade liegen“, sind sie sich zu Shakespeares gesammelten Werken einig und selektieren. Die Komödien werden als Einheitsbrei entlarvt. „Es sind immer dieselben Gags, die Shakespeare nur umbaut“, ist das Fazit. Dafür gibt es herrlich moderne Resümees zu „Romeo und Julia“, „Othello – der Mohr von Venedig“ und vielen Klassikern mehr. Da wird gerappt, da wird Fußball gespielt. Da hält der Irrwitz Einzug und das Publikum ist nicht nur dabei, sondern mittendrin im Geschehen.

Immer wieder gehen die Schauspieler auf O-Ton-Jagd ganz nah an die Sitzreihen heran, verteilen „abgeschnittene Damenfinger mit blauen Nägeln“ und laden bei Hamlet sogar zu einer Tombola ein. Der Sieger wird ausgelost. Die Balkonszene verwandelt sich in eine frivole Geländer-Szene, in der „Julia“ auf der Stange reitet und sich fragt, wofür sie eigentlich einen Romeo braucht. Auch sonst ist die Komödie von Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfield hervorragend dafür geeignet, aufzuräumen mit Mythen rund um William Shakespeare und seiner vermeintlich verklärten Sicht auf die Welt.

Armin Gosch als erfahrener Studiobühnen-Darsteller ist die Rollenvielfalt auf den Leib geschrieben, ebenso Sohn Felix Gosch, der strahlend auch die weiblichen Rollen übernimmt und so manches Mal die Perücke der Julia verliert. Als „Gummimensch“ ist Christoph Konkol der bewegende Star des Abends, der einer Achterbahn gleicht, einer Achterbahn durch die literarische Welt Shakespeares.

Dafür, dass den Zuschauern dabei nicht schwindelig wird, sorgt das Dreigestirn, indem es pointiert die Komik auf die Spitze treibt. Da bleibt kein Auge trocken, und dafür kämpft man sich doch gern mal wieder durch Shakespeares verklausulierte Sprachwelt. Allein schon das alles auswendig zu lernen, gleicht einem Marathon und bringt den Studiobühnen-Machern einen besonderen Kitzel, denn ihr Schauspielgenius läuft dafür sicher zur Höchstform auf. Bei der Premiere am Samstag gab es immer wieder Szenenapplaus. Der komische Shakespeare kommt an und lüftet für einige laue Abendstunden im Sommer seine verstaubte Perücke – erlebenswert.

 

Sommerstück 2016 – Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)

Drei Schauspieler wagen das Unmögliche – sie zeigen sämtliche Werke Shakespeares. Dies erfordert höchste Disziplin der Akteure sowohl auf als auch hinter der Bühne. Mit 66 Kostümwechseln und über 50 Requisiten entsteht hier eine wahre Materialschlacht. Sie sehen, was Sie schon immer von Shakespeare sehen wollen, Sie werden erfahren, was Sie über Shakespeare wissen müssen und lernen, wie Sie mit Shakespeares Texten umzugehen haben! Egal ob Komödie, Tragödie, Drama – bei dieser Inszenierung werden alle fünf Sinne berührt: Wahnsinn, Unsinn, Irrsinn, Blödsinn und vor allem natürlich Frohsinn!

Presseartikel : HIER

 

Normaler Beziehungs-Wahnsinn - Studiobühne zeigt "Drei Mal Leben"

SUSANNE YVETTE ...| 27.01.2016, Bietigheimer Zeitung

Foto: Martin Kalb

Claudia Hermann und Michael Rahms spielen im neuen Stück der Studiobühne das Ehepaar Sonja und Henri.In Beziehungen spielt sich der ganze normale Wahnsinn ab, der sich in Nuancen verändert und damit Lawinen ins Rollen bringt. Das zeigt das neue Stück der Studiobühne: "Drei Mal leben" von Yasmina Reza.

Vier Klischee-Charaktere bestimmen die Tragikomödie "Drei Mal Leben" von Yasmina Reza. Sie reiben und sie maßregeln sich, wollen sich gegenseitig erziehen, scheitern, streiten, stolpern beim Versuch, ihre Fahnen verzweifelt hoch zu halten über die eigene Peinlichkeit und treiben sich gegenseitig fast in den Wahnsinn - ein idealer Stoff für eine Winterinszenierung der Besigheimer Studiobühne, die in ihrer Kammerspielzeit gern in die menschlichen Tiefen vordringt. Am Samstag, 30. Januar, ist Premiere.

Michael Rahms, Claudia Hermann, Armin Gosch und Miriam Staudacher von der Besigheimer Studiobühne spielen diese beiden ungleichen Paare. Die einen verlieren sich im Spagat zwischen Karrierehunger und Erziehungspflichten, die anderen repräsentieren die unternehmerische Oberschicht und freuen sich sadistisch darüber, andere über die Klinge springen zu lassen.

Die Tragikomödie hält, was das Genre verspricht. Michael Rahms als Astrophysiker Henry erlebt mit seiner Frau Sonja einen ganz normalen Abend, wo darum gestritten wird, ob der sechsjährige Sohn noch einen Apfel ans Bett gebracht bekommt oder nicht - Dialoge junger Eltern, die erzieherisch verschiedener Meinung sind. An der Tür klingelt einen Abend früher als ausgemacht ein potentieller Karrieregönner Henrys mit Gattin. Der Kühlschrank ist leer, die Peinlichkeit steigt, im Laufe des Abends platzen die Charaktere mit immer mehr Wahrheiten raus, die sich hinter der gespielten Höflichkeit verbergen.

Dreimal ereignet sich unter anderen Vorzeichen annähernd die gleiche Szenerie. Das schwarz-weiß modern anmutende Bühnenbild verstärkt die Konturen noch. Schiffbruch hat viele Gesichter, und durch die Nähe der Schauspieler zum Publikum brennt die Peinlichkeit so mancher Szene dem Zuschauer direkt auf den Pelz. Im Steinhauskeller finden rund 100 Zuschauer Platz,

"Das ist ein Kontrast zum großen bunten Sommertheater draußen. Diese nahe Atmosphäre eignet sich gut für tiefe und sensible Stoffe", sagt Regisseur Achim Enchelmaier. Er wählte diesen Stoff aus der Faszination heraus: "Man verändert nur wenige Details in einer Handlung, sorgt für ein minimales Verschieben und schon verändern sich ganze Abläufe. Das ist beobachtendes Theater, das durch die Akzentverschiebung lebt", begründet Enchelmaier seine Wahl. Das Publikum darf gespannt sein.

Info
Die Vorstellungen finden am 30. und am 31. Januar statt und am 5., 6., 7., 12., 13. und 14. Februar. Fällt die Aufführung auf einen Sonntag, beginnt sie statt um 20 Uhr wie samstags und freitags schon um 19 Uhr.

Drei Mal Leben - eine Tragikkomödie der stilleren Art

Das Ehepaar Finidori besucht ein anderes Ehepaar am Abend.  Durch ein Versehen geschieht dies allerdings einen Tag zu früh. Beide Männer sind Astrophysiker und an sich geht es um die Frage, ob der Hausherr Henri seine Karriere durch seinen Gast Hubert protegieren lässt. Was sich daraus an Konfrontationen und wechselnden Koalitionen entwickelt bzw. entwickeln könnte, wird auf der Bühne in drei „Versionen“ (so der Originaltitel) durchgespielt. Wenn sich nur einige Akzente in den Konstellationen verschieben, kann dies schon den Verlauf eines ganzen Abends verändern – und auf die eine oder andere Art lässt so jeder seine Maske fallen …
 
Regie Achim Enchelmaier
Henri Michael Rahms
Sonja Claudia Hermann
Hubert Armin Gosch
Ines Miriam Staudacher

Klassiker der Kinderliteratur von Kindern in Szene gesetzt

Miriam Staudacher

Alice im Wunderland: Die Kostüme sind ein HingusckerVor 150 Jahren erschien in England ein Buch, das bis heute nichts an Popularität verloren hat: "Alice im Wunderland" feierte am Wochenende in der Inszenierung der Besigheimer Studiobühne im Steinhauskeller Premiere

Wer kennt sie nicht, den verrückten Hutmacher, die Grinsekatze und natürlich Alice, das Mädchen, das auf den Schwingen des Schlafes in ein Wunderland hinübergleitet, wo sie vielen wundersamen und verrückten Wesen begegnet. Mit "Alice im Wunderland" haben sich die Leiterinnen der Kindergruppe der Besigheimer Studiobühne an einen Klassiker der Kinderliteratur herangewagt, der ernste Themen wie Verstöße gegen Denkgewohnheiten, aus dem Gefüge geratene Ordnungskategorien wie Raum, Zeit und Moral und eine Verrätselung der Sprache zum Inhalt hat.

Dank der vielen wunderbaren Regieeinfälle von Anna Seil und Ramona Karst ist daraus ein Stück geworden, das für Kinder ab etwa acht bis neun Jahren sehr sehenswert ist, zumal allein schon das von Eberhard Krieg geschaffene phantastische Bühnenbild und die von Marion Pfahler und Anna Seil genähten Kostüme tolle Hingucker sind. Dazu gesellt sich eine ausgesprochen reife Leistung der jungen Darsteller zwischen zehn und dreizehn Jahren, die zum Teil seit mehreren Jahren Mitglieder der Kindergruppe der Studiobühne sind, wie Hannah Neuner, die die anspruchsvolle Rolle der Protagonistin Alice hervorragend meistert.

Auch Lucy Gründling spielte schon bei mehreren Kinderstücken mit. In "Alice im Wunderland" verkörpert sie das sprechende weiße Kaninchen, das Alice durch seinen Bau in das Wunderland führt. Tom Riedinger ist ebenfalls kein Neuling und gefällt gleich in zwei Rollen. Als Raupe trohnt er auf einem Fliegenpilz und gibt in Zen-Manier Ratschläge. Und er ist der unentwegt seinen Zauberwürfel drehende, sanftmütige Ehemann der machtbesessenen Herzkönigin, die am liebsten alle widersprechenden Untertanen exekutieren lassen würde.

Selbige wird von Helen-Sanem Atak, einem neuen Gesicht in der Kindergruppe, glaubwürdig verkörpert. Eine beachtenswerte schauspielerische Leistung zeigen auch Sarah Casabona (Herzogin), Pauline Peckhart (Grinsekatze), die Spielkartenleute (Mia Geber und Khira Pfahler) sowie die Teilnehmer der berühmten Teegesellschaft, der verrückte Hutmacher (Julian Brügger), der Märzhase (Sascha Fetzer) und der Siebenschläfer (Tina Pfitzenmaier).

Sommerstück 2015: "Viel Lärm um nichts"

Shakespeares Komödien sind ja nie einfach nur gut funktionierende, raffiniert gebaute Verwirrungsmaschinen. Sie sind auch immer Erzählungen von der Unmöglichkeit der Liebe, von der Lächerlichkeit des Menschseins, sie sind große, groteske Geschichten über die komische Vergeblichkeit.

Auch "Viel Lärm um nichts" ist ein solches Stück, das uns vor dem Hintergrund der Geschichte über ungleiche Liebende tief in die Seelen der Figuren blicken lässt, also auch in die tiefen Abgründe, die dort verborgen liegen. Wenn hier der Bruder den Bruder hasst; wenn hier zwei Menschen wie Benedikt und Beatrice gegen ihre Neigung zu einem Paar gemacht werden, weil die Gesellschaft es sich so ausgedacht hat; wenn hier die beiden größten Hornochsen von Nachtwächtern am Ende die klügsten von allen sind. Dann wird klar, dass auch "Viel Lärm um nichts" uns hinter der Komödie noch viel über die Welt erzählen kann.

Shakespeares turbulente Komödie in einer neuen Fassung des Dramaturgen Brandon Larch – mit einer herzzerreißenden Ironie auf Liebe und falsch verstandenen Stolz – reduziert das umfangreiche Personal des Stücks auf 3 Damen und 9 Herren und ist mit seiner stringenten Bearbeitung gleichzeitig nah am Original wie sprachlich zeitgegenwärtig. Ein höchst kurzweiliges Vergnügen – oder, wie Wachmann Holzapfel es formulieren würde: Das Objekt sollte dringendst von einem Anrührer exanimiert werden!

Dinnerkrimi 2016

Die "Dinner-Krimi" Aufführungen gehen weiter, mit einer neuen Produktion: Mord à la carte: „Bar jeder Vernunft” von Madeleine Giese

Kurzbeschreibung: Die ‚Bar jeder Vernunft’ - benannt nach dem Motto des Barbesitzers: Beamte dürfen nichts annehmen, noch nicht einmal Vernunft – ist die Stammkneipe der örtlichen Finanzbeamten. Ins vertraute Kollegenteam, einander in Spöttelei und Widerborstigkeit aufs Schönste verbunden, mischt sich eine neue, superhübsche und ehrgeizige Kollegin. Leider bleibt sie allen freund- und leidenschaftlichen Avancen gegenüber kalt. Kein Wunder, denn sie ist ein Spion der Landesbehörde, geschickt um die Effektivität der Filiale zu überprüfen und zu steigern. Als sie eine blaue Mappe anlegt, um den Schlendrian zwecks Meldung ‚nach oben’ zu dokumentieren, kommt es, wie es kommen muss … Bühne frei für: Mord!

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