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Maniplulierter Adam
Bietigheimer Zeitung, BETTINE NOWAKOWSKI
Bietigheimer Zeitung, BETTINE NOWAKOWSKI
Die Besigheimer Studiobühne e.V. ist, mit momentan 160 eingetragenen Mitgliedern, einer der kleinsten Theatervereine in der Region Stuttgart.
Entstanden ist die Studiobühne als Saalspielgruppe des Vereins Besigheimer Marktplatzspiele.
Diese wurden 1982 gegründet und machten, einmal im Jahr, die Besigheimer Altstadt zu einer Freilichtkulisse . Nach nur vier Jahren war der Traum des Hauptvereins, einer großen Freilichtbühne im Herzen der Stadt, am Ende.
Die “Saalgruppe” übernahm 1986 die Geschäfte des Hauptvereins und mit der Namensänderung wurden die Weichen für einen Neuanfang gestellt.
Nach ersten erfolgreichen “Gehversuchen” des neuen Vereines mit verschiedenen Saalaufführungen, konnte 1987 erstmalig wieder ein Stück im Freien gespielt werden.
“Die deutschen Kleinstädter” war 1987 die erste Freilichtinszenierung, aufgeführt im Hof der “Schule am Steinhaus”. Seit diesem Zeitpunkt konnte die Studiobühne, trotz einiger Umzüge, in jedem Jahr eine Neuproduktion in der Freilichtsaison präsentieren.
Außerdem werden jährlich mindestens zwei neue Stücke für die Wintersaison einstudiert. Ein Stück für Kinder wird an den ersten beiden Adventswochenenden aufgeführt. Nach der Faschingszeit hat dann das ”Winterstück”, die Saalproduktion, Premiere.
Seit der Fertigstellung des historischen Steinhauses hat die Stadt Besigheim für den Verein die Möglichkeit geschaffen, die Proben und Auftritte in den Räumen und dem Garten des Gebäudes durchzuführen. Ermöglicht wurde dieses auch durch das große finanzielle Engagement des Vereines und Förderzuschüssen des Landes Baden-Württemberg über den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.
Seit 2012 gibt es feste Gruppen für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren, außerdem eine Gruppe für Kinder. Dabei bekommen die Teilnehmer das Rüstzeug für die ersten Auftritte oder werden, unter professioneller Anleitung, weiter in die Welt des Schauspiels eingeführt.
Insgesamt werden übers Jahr mindestens vier neue Inszenierungen an 35 festen Terminen auf die Bühne gebracht und bilden das Grundgerüst des Vereinsschaffens.
Die Studiobühne beteiligt sich am Tourismusprogramm der Stadt Besigheim. Die Stadtführungen "Besigheim im Dämmerlicht" sind seit mehreren Jahren fester Bestandteil der Vereinsaktivitäten. Für die Freunde von "Krimi" und "Wein" gibt es mittlerweile an mehreren Terminen im Jahr das KriminalDinner der Besigheimer Studiobühne e.V.® .
Darüber hinaus veranstaltet die Studiobühne noch Gastspiele anderer Theaterbühnen aus dem Amateurtheaterbereich.
Aufgrund der Vielzahl der Aktivitäten können wir natürlich jede helfende Hand sehr gut gebrauchen. Auch materielle und finanzielle Unterstützung wird von uns nicht abgewiesen.
Sollten Sie Interesse haben, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf:
Besigheimer Studiobühne e.V.,
Hanselmannstr. 13, 71634 Ludwigsburg
Telefon 07141/5052247
e-mail: Armin Gosch
Die 27. Theatertage am See sind in Friedrichshafen mit der Verleihung der Theaterpreise zu Ende gegangen. Bürgermeister Stefan Köhler vergab die Preise im Namen der Jury an insgesamt vier Gruppen. Den Preis des Amateurtheaters teilen sich die Besigheimer Studiobühne und die Gruppe PROG aus Wadowice in Polen. Die Besigheimer brachten mit dem Mundartstück „Die barmherzigen Leut von Martinsried“ eine tragische Geschichte der letzen Kriegstage von 1945 auf die Bühne. PROG überzeugte durch ein furioses Stück mit dem Titel „Sex Wars“ über die Liebe zweier Menschen.
Auch der Preis für das Schul- und Jugendtheater wurde an zwei Gruppen vergeben. Das Spina Theater Solingen, schon mehrfach Preisträger, hatte unter dem Regisseur Olek Witt mit „Book of faces“ ein Stück mit behinderten und nichtbehinderten Menschen im Programm. Die Theater-AG der Odenwaldschule Heppenheim war zum ersten Mal bei den Theatertagen und überzeuget mit einer Collage über den ehemaligen Schüler Klaus Mann. Unter dem Titel „Mann, Klaus!“ zeigten die Schüler ein facettenreiches Portrait, das den aktuellen Konflikt um den sexuellen Missbrauch nicht aussparte.
Eine Anerkennung der Jury erhielt die chinesische Gruppe aus Taizhou mit einer Peking Oper, die alle Zuschauer restlos begeisterte. Erstmals war eine chinesische Gruppe Gast der Theatertage. Überhaupt war die 27. Ausgabe des Festivals des Amateurtheaters sehr international. Vor allem Gruppen aus den Alpenländern begeisterten mit Stücken rund um das Thema „Mundart“.
Mit 350 Teilnehmern in 23 Kursen war auch das Kursprogramm sehr gut besucht. Direkt vor dem Festival fanden in den Schulen der Region rund 40 Schulprojekte statt. Rund 4000 Besucher zählten die 20 Aufführungen in der Bodensee-Schule, womit in etwa der Zuspruch dem des Vorjahres entsprach.
Der Leiter des Theaterfestivals, Jürgen Mack, lud zu den 28. Theatertagen am See ein, die von 26. März bis 1. April 2012 wiederum in der Bodensee-Schule St. Martin Friedrichshafen stattfinden werden.
27. Theatertage am See
Preise in der Sparte Amateurtheater 2011
Auch 2011 konnten Publikum und Fachjury in Friedrichshafen ein Theaterprogramm in beeindruckender Qualität und Bandbreite sehen. Unser Dank und unser Lob gilt allen teilnehmenden Gruppen, die uns mit einem wunderbaren Festivalprogramm beschenkt haben! Aus den gezeigten Aufführungen wählte die Jury zwei Preissieger aus und spricht einer Gruppe ihre Anerkennung aus.
Anerkannt wird die großartige Leistung der Luantan Opera Troupe aus dem chinesischen Taizhou in der Provinz Zhejiang. Die Gruppe zeigte einen Querschnitt bekannter Luantan- oder Qinqiang-Opern, einer besonderen Form chinesischer Volksopern. Dieses farbenfrohe Spektakel bot hochpräzise Gestik und Mimik von großer Symbolkraft, sowie atemberaubende Akrobatik und Kampfkunst. Das Publikum war von diesem Einblick in eine hier fremde Kultur zu Begeisterungsstürmen hingerissen, und wir danken den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern für dieses Geschenk.
Die Jury hat 2011 entschieden, das Motto des Festivals „MundArt – Sprachen der Bühne“ gewissermaßen als Überschrift für zwei gleichberechtigte Preiskategorien zu verwenden.
Preisträger und Sieger in der Kategorie „MundArt“ ist die Besigheimer Studiobühne e.V. mit dem Stück „Die barmherzigen Leut von Martinsried“. In der Regie von Rüdiger Erk und Joachim Mangold sahen wir ein sehr kluges und gut gebautes Stück von Oliver Storz, dem es gelingt, tragische und problematische Ereignisse der letzten Tage des zweiten Weltkriegs mit großem Tiefgang und ohne jedes Klischee auf die Bühne zu bringen. Die Theatergruppe schafft es, die schwäbische Mundart auf die bestmögliche Weise einzusetzen – hier wird nicht Dialekt gespielt, hier werden echte Menschen gezeigt, deren Sprache sich zwingend aus der Rolle, der Figur heraus ergibt. Der Dialekt auf der Bühne ist somit nicht ein anbiedernder Effekt, sondern Ausdruck hoher Authentizität. Dem entspricht auch die darstellerische Leistung des Ensembles, das uns mit großer Wahrhaftigkeit und Schlichtheit überzeugte. Die gesamte Inszenierung entwickelt eine solche Kraft, dass aus der Lokalgeschichte eines kleinen schwäbischen Ortes eine fast universelle Geschichte wird.
Preisträger und Sieger in der Kategorie „Sprachen der Bühne“ ist die Gruppe Próg aus Wadowice in Polen. Mit dem Stück „Sex War“ unter der Leitung von Bartosz Nowakowski durften wir ein hochenergetisches Bühnenfeuerwerk sehen, das uns die Sprachen der Bühne auf sehr vielen unterschiedlichen Ebenen zeigte: wir erlebten Englisch, Polnisch und Deutsch, aber eben auch die nicht-gesprochenen Sprachen der Bühne wie Tanz, Musik, Gesang, Licht, Projektion, Gestik und Mimik. Das alles verschmolz zu einem mitreißenden Gesamtkunstwerk dargeboten von einem spielfreudigen Ensemble auf außergewöhnlich hohem handwerklichen Niveau mit voller Hingabe und Konzentration. Bei diesen jungen Menschen soviel Begeisterung für das Medium Theater sehen zu dürfen, sowie eine Symbiose aus Talent und hohem Fleiß, erfüllt uns mit großem Respekt.
Friedrichshafen, 10. April 2011
Für die Jury
Dr. Christoph Daigl
Die ersten Aufführungen der Studiobühne im Jahre 2013!
Adam, ein Anglistikstudent, jobbt als Aufseher in einem Museum, wo er die Kunststudentin Evelyn daran hindern will, dem nachträglich angegipsten Feigenblatt einer nackten Männerstatue einen Penis aufzusprühen. Für Evelyn eine Protestaktion gegen Zensur, für Adam schlicht ein Regelverstoß. Aus den gegensätzlichen Figuren wird dennoch ein Paar. Selbstbewusst verwandelt Evelyn den linkisch-schüchternen Adam in einen heiß begehrten "Loverboy".
Seine Brille ersetzt sie durch Kontaktlinsen, sie ändert seinen Haarschnitt, seine Kleidung, schickt ihn ins Fitnessstudio und krempelt sein Leben bis in die intimsten Einzelheiten um. Amüsiert beobachten seine zwei besten Freunde, Jenny und Philip, die selber demnächst heiraten wollen, Adams Metamorphose. Noch ahnen sie nicht, dass auch sie bald Partner einer verhängnisvollen Affäre sind.
"Nichts in diesem virtuosen Stück, das sich dem Zuschauer wie eine Schlinge immer enger um den Hals legt, bereitet einen auf die frappierende, zynische Schlusspointe vor ... Eine abgründige Satire, die untersucht, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um ihre Visionen zu verwirklichen." (The Independent)
Theater für Kinder von Kindern vorgeführt ist fast immer putzmunteres Bühnenspiel mit hohem Spaßeffekt. Am Samstag feierte die Studiobühne die Uraufführung des Schauspiels "Wünschen für Anfänger" von Daniel Neumann.
Eine außerordentlich spielfreudige Schar von 13 Jungen und Mädchen im Alter zwischen neun und zwölf Jahren setzte das märchenhafte Stück "Wünschen für Anfänger" mit eigentlich auch sehr ernstem Hintergrund mit Tempo und Schwung um, wobei von vornherein die fabelhafte Textsicherheit des Ensembles hervorzuheben ist. Regie führten der Autor Daniel Neumann zusammen mit Ramona Karst, und sie verstanden es großartig, die noch sehr jungen Darsteller mit lockerer Hand zu unbeschwerter, heiterer und doch auch überaus ausdrucksstarker Verkörperung ihrer Rollen zu führen.
Die Spielverderber
Mit der Inszenierung zu "Die Spielverderber" von Michael Ende gibt die neue "Jugendabteilung" der Studiobühne ihr Bühnendebüt. Was in den letzten Jahren mit Kindern der Altersstufe 10-14 Jahre und den Kinderstückproduktionen im Advent angefangen hat, wird nun in der Altersgruppe der "Jungen Erwachsenen" (14 - 26 Jahre) weitergeführt.
Seit März 2011 arbeiten die Jugendlichen unter professioneller Leitung von Daniel Neumann an ihren Bühnenfähigkeiten, wie Stimme, Sprache, Körper und Bühnenpräsenz, anhand von anspruchsvoller, moderner Theaterliteratur. Mit der Produktion von "Die Spielverderber" soll nun das gelernte "Handwerk" auf der Bühne seine Anwendung finden und ausgebaut werden.
Die Besigheimer Studiobühne e.V. wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst über den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.